Die Fachkräfte sind da – und wo sind Sie?
Wenn Jeff Reiff vom gleichnamigen Lohnunternehmen morgens in die Werkstatt schaut, ist er derzeit sehr zufrieden. Von Personalmangel ist hier keine Spur. In der hochmodernen Werkstatt sind alle Arbeitsplätze mit Fachkräften besetzt und das wissen seine Kunden sehr zu schätzen. Aber was ist der Schlüssel zu dieser Situation?
Bei einem genauen Blick in die Agrartechnik stellt man fest, dass überall Arbeitskräfte fehlen. Bei einem Blick auf die üblichen Jobbörsen findet man schnell tausende nicht besetzter Stellen. Vom Mechaniker bis hin zum Meister duellieren sich die Werkstätten mit der Industrie vor Ort. Hier werden zum Teil Stundenlöhne gezahlt, mit denen der Agrartechnikhandel nicht mithalten kann. So wurde in vielen Fällen der Stundensatz beim Fachbetrieb noch immer nicht angepasst, um auch den letzten Kunden nicht zu verlieren. Und genau das ist das Problem.
Kunden kaufen bei Siegern und Mitarbeiter wollen halt auch bei Siegern arbeiten und sich entwickeln.
Was sind also die entscheidenden Faktoren beim Recruiting von Fachkräften. „Zuallererst sind es die Arbeitsbedingungen“, sagt Jeff Reiff. In seiner modernen Werkstatt mit Fußbodenheizung und genügend Platz macht es den Menschen Spaß an Maschinen zu arbeiten. Wer will schon Draußen im Regen an einer Maschine arbeiten, die wegen Ihrer Größe nicht mehr in die Werkstatt passt. Er ist überzeugt, dass die Investition in den modernen Standort gleichzeitig die Beste Investition ins Employer Branding ist.
Die Zeiten haben sich geändert. Heute bewirbt sich eine Fachkraft nicht mehr beim Unternehmen, sondern es ist andersherum. Und bevor der eigentliche Recruiting Prozess beginnt, schauen sich Bewerber den etwaigen neuen Arbeitgeber auch genau an. Bewertungsprotale, wie zum Beispiel Kununu spielen dabei eine gewichtige Rolle. Wer hier schlechte Bewertungen hat, wird es ganz schwierig haben. Sie kaufen doch selbst auch bei einem Top bewerteten Händler ein, oder? Was tun Sie, um Ihre Bewertungen auf solchen Portalen zu beeinflussen? Haben Sie schon einmal nachgedacht die eigenen Mitarbeiter dazu zu befragen. Die Ergebnisse werden viel besser sein als Sie vermuten.
Neben dem Gebäude und den Bewertungen online spielt die Identifikation mit den Produkten eine wichtige Rolle. Befragungen zeigen immer wieder, dass Mitarbeiter sich irgendwann für eine Marke entschieden haben und das in ihrem Berufsleben eine gewichtige Rolle spielt. Das Verhalten des Kunden finden wir also auch bei unseren eigenen Mitarbeitern wieder. Auch das sollte man berücksichtigen und in die eigene Recruiting Strategie einfließen lassen.
Zuallerletzt geht es um Wertschätzung am Arbeitsplatz. Wann haben Sie zum letzten Mal Ihren Mitarbeiter gelobt? Oder mit ihm über seine persönliche Entwicklung in Ihrem Unternehmen gesprochen. Viele Unternehmen machen den Fehler und sprechen erst ab einem gewissen Karrierestatus mit ihren Mitarbeitern. Wertschätzung bedeutet jedoch vom ersten Tag an mit dem Mitarbeiter über seine Ziele, Wünsche und Entwicklungsmöglichkeiten in Ihrem Unternehmen zu sprechen. Hand aufs Herz, das würde Ihnen doch selbst auch gefallen.
Jeff Reiff blick zufrieden auf die Entwicklung der letzten Jahre. Er hat angepackt, was heute schon wichtig ist. Aus den bereits stattgefundenen Mitarbeitergesprächen hat er jedenfalls genug Ideen entwickelt, wie er auch in Zukunft die Werkstatt gestaltet und so aus Betroffenen Beteiligte macht. Die Kunden danken es ihm heute schon. Top Arbeitgeber und deren Mitarbeiter werden daher auch gerne vom Kunden mit Top Stundensätzen entlohnt.
Bildquelle: Jeff Reiff