Wie baue ich mein berufliches Netzwerk online auf?
Aber wie baue ich mir zielgerichtet ein funktionierendes Netzwerk auf? Die wichtigsten Mittel sind Geduld, Offenheit und Hilfsbereitschaft. Natürlich helfen Kontaktfreude und kommunikative Kompetenz, insbesondere bei echten Begegnungen auf Messen oder Veranstaltungen. Aber keine Angst, falls Smalltalk und Co. nicht zu Ihren Stärken zählen: Dafür gibt es viele Webseiten mit Tipps und Tricks sowie Coaching- oder Schulungsangebote. Seit Corona sind elektronische Netzwerke sowieso noch viel wichtiger und hier haben es auch Menschen, die sich schwertun mit der persönlichen 1:1-Kommunikation, leichter.
Wer gerade erst in die Karriere startet, hat noch kein Netzwerk. Oder doch? Kontakte aus Ausbildung und Studium sind eine gute Basis für das berufliche Netzwerk, achten Sie also rechtzeitig darauf, mit den anderen in Kontakt zu bleiben. Und dies auch der richtige Zeitpunkt, sich auf Xing und LinkedIn zu vernetzen. Vielleicht sogar gleich mit einer gemeinsamen Alumni-Gruppe oder ähnlichem. Für welches der beiden Netzwerke Sie sich entscheiden, müssen Sie selbst wissen, hier lässt sich kaum etwas raten – außer, doch einfach gleich auf beiden präsent zu sein. 2021 hatte Xing im deutschsprachigen Raum noch die Nase vor dem US-amerikanischen LinkedIn, es gibt allerdings etliche Beobachter, die der Meinung sind, LinkedIn hole auf und Xing hinke eher hinterher. Definit aber ist eine Premium-Mitgliedschaft – ohne diese können Sie bei beiden nur kostenlose Basis-Features nutzen – bei LinkedIn teurer als bei Xing. Und auch wenn sich auf Instagram, YouTube oder Facebook durchaus auch berufliche Inhalte finden lassen: Auf lange Sicht sind die beiden „echten“ Job-Netzwerke eben doch professioneller nutzbar.
Der nächste logische Schritt ist die Vernetzung mit Kolleginnen und Kollegen. Auch das sollte geplant und prioritär angegangen werden. Selbst wenn Ihr euch am Schreibtisch gegenüber sitzt, ist es sinnvoll, zusätzlich Kontakt in den digitalen Netzwerken zu suchen. Als nächstes gezielt nach Kolleginnen und Kollegen aus Betrieb, Unternehmen oder Konzern suchen. Dabei ist es angeraten, sich zunächst vorrangig mit Leuten der gleichen Karrierestufe vernetzen, denn das fällt leichter, es gibt gleiche Ziele und Probleme und gemeinsam lassen sich Projekte und Karriere aufbauen und vorantreiben. Natürlich ist es erstrebenswert, Kontakte zu höheren Karrierestufen zu bekommen, aber das muss nicht prioritär sein. Wer im eigenen Unternehmen gut vernetzt ist, sollte auch nach Kontakten Ausschau halten, die auf ähnlichen berufliche Positionen sind, aber bei Kunden oder Wettbewerbern arbeiten, und auch nach Experten und Expertinnen aus dem eigenen Beritt. All das ist mühsam und zeitaufwändig, lohnt sich aber. Deshalb eben ist Geduld vonnöten und es hilft auch, das digitale Netzwerken fest einzuplanen. Die Apps beider Anbieter helfen dabei, beispielsweise Fahrtzeit im öffentlichen Verkehr dafür zu nutzen. Auch Phasen des Leerlaufs im Alltag, etwa wenn gerade auf etwas gewartet werden muss, eignen sich dafür sehr gut.
Der nächste wichtige Schritt zum funktionierenden Netzwerk ist es, aktiv zu werden. Dafür braucht es Offenheit und Hilfsbereitschaft. Ein Netzwerk ist nur so gut, wie es aktiv gepflegt wird. Masse statt Klasse – hunderte Kontakte, mit denen kein Austausch besteht, bringen nichts. Austausch entsteht nur, wenn beide Seiten aktiv sind. Deshalb sollte in beruflichen Netzwerk nicht nur die Adressliste gepflegt werden, sondern über Gruppen, Foren, Diskussionen oder (Online-)Veranstaltungen aktiv Kontakt gesucht werden. Das funktioniert besonders gut, wenn Ihr euch hilfsbereit zeigt und Leuten Unterstützung zukommen lasst oder anbietet. Es fängt damit an, das eigene Netzwerk untereinander zu vernetzen und zu empfehlen und geht im besten Fall dahin, andere mit fachlichen Ideen oder Ratschlägen zu unterstützen, wenn danach gesucht wird. Denn wer gibt, dem wird gegeben und an die wird man sich erinnern, so simpel funktioniert es auch in den digitalen Netzwerken.